Montag, 30. März 2015

Stunde Null



Ich höre den Wind
wenn sich die Gräser reiben
wie Bogen an Violinen
gemeinsame Befremdung führt zu Wahlverwandtschaft
Seifenblasen, die auf Flammen treffen
Ich bin der Anfang
Nabel. Mund. Kuss. Vibration. Atem. Licht. Schweigen. Stille.
Ich bin der Dynamo
Ich bin das Ende
Die Haut der Stadt in merkwürdigen Farben
Lichtgebilde mit fliegenden Kiemen am Horizont
Geräusche von Eis
wie es knistert, singt, wenn es bricht
tritt der Welt ein Stück näher
benutze mich als Vergrößerungsglas
um klarer zu sehen

(Gedanken zur Ausstellung ZERO im Guggenheimmuseum New York, die Kunstrichtung ZERO wurde im April 1958 von den deutschen Künstlern Heinz Mack und Otto Piene ins Leben gerufen.)

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